
Medizinischer Einsatz in Eritrea: Chancen und Herausforderungen für eine nachhaltige Kooperation
- 22. April 2025
Herausforderungen bei Anreise und Unterkunft
Die Anreise verlief mit Hindernissen: Ein Teil des Gepäcks blieb in Istanbul zurück und traf verspätet ein. Dennoch konnte die Arbeit am 24. März wie geplant beginnen. Die Unterbringung im Sunshine Hotel erwies sich als zweckmäßig, jedoch sind die hohen Kosten ein wiederkehrendes Diskussionsthema.
Operative Eingriffe und medizinische Zusammenarbeit
In enger Abstimmung mit den lokalen Ärzten Dr. Kifleyesus und Dr. Dawit wurden zahlreiche Eingriffe durchgeführt – darunter Operationen bei Ovarialzysten, Fibroadenomen, Rezidiven von Karzinomen sowie Hysteroskopien. Ein Fokus lag auch auf Diagnostik bei Kinderwunsch, z. B. durch tubales Spülen und Kontrastsonographie.
Potenzial und Grenzen der medizinischen Infrastruktur
Es wurde deutlich, dass die operativen Kapazitäten stark vom persönlichen Einsatz Einzelner abhängen. Um zukünftige Einsätze effizienter zu gestalten, sollte angestrebt werden, mindestens drei gynäkologische Eingriffe täglich durchzuführen. Auch die Einführung laparoskopischer Verfahren bietet langfristiges Potenzial.
Wissensvermittlung durch Vorlesungen
Neben der klinischen Tätigkeit hielt Prof. Dr. Gnoth Vorlesungen zur Reproduktionsmedizin und Dr. Beurer zu gynäko-onkologischen Themen. Das Interesse – insbesondere am Thema Brustkrebs – war groß, gleichzeitig wurden Wissenslücken deutlich. Die Einführung eines CME-Programms zur Fortbildung wäre ein sinnvoller nächster Schritt.
Ziele des Projektvorschlags
Der Projektvorschlag sieht unter anderem den Aufbau eines reproduktionsmedizinischen Zentrums mit strukturierten Abläufen, Schulungen und Erfolgsdokumentation vor. Geplant ist auch ein Laparoskopieprogramm sowie eine strukturierte Brustdiagnostik mittels ultraschallgestützter Stanzbiopsie.
Strukturelle Schwächen erschweren die Kooperation
Trotz inhaltlicher Fortschritte gab es Irritationen: Mehrere entscheidende Treffen mit Behörden fanden ohne Beteiligung der eritreischen Projektpartner statt. Dies wirft Fragen zur Prioritätensetzung und Verbindlichkeit auf.
Das MoU als Grundlage für die Zukunft
Das verabschiedete Memorandum of Understanding bildet die formelle Basis für die weitere Zusammenarbeit. Es legt Aufgaben, Verantwortlichkeiten und gemeinsame Ziele fest – von der Weiterbildung über Infrastrukturbereitstellung bis hin zur Evaluation.
Fazit: Große Chancen, aber strategische Fokussierung nötig
Die Reise verdeutlichte das große Potenzial für eine tragfähige medizinische Partnerschaft, aber auch die Notwendigkeit strategischer Klärung. Reproduktionsmedizin ist wichtig, darf jedoch nicht isoliert betrachtet werden. Auch onkologische Versorgung und gynäkologische Grundversorgung müssen Teil der Agenda bleiben. Die Mitgliederversammlung von met4a wird nun über die nächsten Schritte entscheiden.
Spenden Sie für eine bessere Zukunft!
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