Fact-Finding-Mission Malawi: Chancen für met4a in der medizinischen Weiterbildung

Edeltraut Hertel und Björn Beurer besuchten Malawi, um Fortbildungsprojekte im Gesundheitswesen zu prüfen. Dabei zeigte sich besonders das Krankenhaus in Salima als vielversprechender Partner für zukünftige Kooperationen.

Mitte November hatten Edeltraut Hertel und Björn Beurer im Rahmen einer fact finding mission die Möglichkeit, in ihrer Funktion als Mitglieder von met4a e.V. nach Lilongwe, Malawi, zu fliegen.

Erster Austausch und Identifikation des Bedarfs an kontinuierlicher beruflicher Weiterbildung (CPD)

Im Vorjahr wurde bereits ein erster Kontakt hergestellt, und es wurde ein gemeinsames Projekt mit dem Bwaila Maternity Hospital, einem District Hospital, vereinbart. Edeltraut und Björn sollten dort neben dem Aufbau weiterer Kontakte auch Fortbildungen im Bereich „Basic Ultrasound“ für Hebammen durchführen. Diese Vereinbarung war bereits im Vorjahr zwischen den entsprechenden Projektpartnern getroffen worden. Leider wurde jedoch die leitende Ärztin, die als unsere Projektpartnerin vorgesehen war, zwischenzeitlich ersetzt, ohne dass der Vorstand von met4a darüber informiert wurde.

Durch glückliche Umstände wurden wir bereits am ersten Tag von unserem Gastgeber mit verschiedenen Akteuren des malawischen Gesundheitssystems in Kontakt gebracht. So konnten wir bereits für den nächsten Tag ein Treffen in der staatlichen Kamuzu Universitätsklinik organisieren. Dort fand ein äußerst aufschlussreicher Austausch zwischen den Lehrenden der Universität, uns und dem ehemaligen stellvertretenden Gesundheitsminister statt. Ein zentrales Ergebnis dieses Gesprächs war die Erkenntnis, dass in Malawi ein erheblicher Bedarf an „Continuous Professional Development“ (CPD) besteht. Dieses Programm sieht vor, dass Angestellte des Gesundheitssystems über die Zeit Fortbildungspunkte sammeln müssen, um ihre Lizenz zu verlängern. Aus der Perspektive der lokalen Partner wäre unsere Arbeit in diesem Bereich von großem Nutzen.

Besuche bei der Botschaft und relevanten Gesundheitsbehörden: Empfehlungen zur CPD-Registrierung und Möglichkeiten für Zusammenarbeit

In den folgenden Tagen besuchten wir die Botschaft, das Medical Department (verantwortlich für die Aus- und Weiterbildung von Ärzten) sowie das Department of Nursing and Midwifery. Alle Institutionen sprachen sich dafür aus, dass met4a sich als „Provider of CPD“ registrieren lässt, um Fortbildungsangebote zu vermitteln. Vor Ort wurde ein entsprechendes Programm entwickelt, das auch das Konzept eines „Training of Trainers“ beinhaltete, um sicherzustellen, dass das Programm auch in unserer Abwesenheit fortgeführt werden kann.

Im Gespräch mit der deutschen Botschaft und später mit der GIZ wurden wir auf mehrere Klinikprojekte der KfW hingewiesen, die in Malawi Kliniken errichtet hat. Die genaue Betriebsführung dieser Kliniken ist jedoch noch nicht abschließend geklärt. Möglicherweise bietet sich hier für met4a eine Gelegenheit, aktiv zur Verbesserung der Gesundheitspolitik in Malawi beizutragen.

Die Botschaft schlug zudem vor, dass ein Einstieg in die medizinische Entwicklungszusammenarbeit möglicherweise über ein konfessionelles Krankenhaus, das reguläre Kliniken betreibt und dem Ministry of Health (MOH) unterstellt ist, einfacher wäre. Eine Zusammenarbeit mit einer bereits in Malawi registrierten Organisation könnte helfen, hohe Kosten zu vermeiden, die für einen Verein, der in Malawi tätig werden möchte, sonst anfallen würden.

Probleme bei der Umsetzung im Bwaila District Hospital: Fehlende Kommunikation, Personalmangel und ungenutzte Ressourcen

Die Zusammenarbeit im Bwaila District Hospital konnte leider nicht aufgenommen werden, da der im Vorjahr über die GIZ hergestellte Kontakt nicht mehr vor Ort war und die aktuelle Klinikleitung weder über das geplante Projekt noch über die Ausbildung von Hebammen im Bereich „Basic Ultrasound“ informiert war. In einem ausführlichen Gespräch vor Ort wurde deutlich, dass aufgrund des Personalmangels kaum Kapazitäten für zusätzliche Fortbildungen vorhanden sind. Dennoch wurde die Option erwogen, den Unterricht als CPD-Programm anzubieten – in diesem Fall könnte uns ein entsprechendes Skill Lab zur Verfügung gestellt werden. Zu unserer Überraschung fanden wir zudem reichlich Materialien vor, die in der Vergangenheit von der GIZ bereitgestellt, jedoch nie genutzt wurden und einen sofortigen Start des Programms ermöglichen würden.

Bedarf und Möglichkeiten in Salima: Potenzial für Zusammenarbeit und Fokus auf präventive und operative Ausbildung

Insgesamt erscheint die Region Lilongwe gut versorgt, sodass aus unserer Sicht kein akuter Bedarf erkennbar ist. Im Gegensatz dazu fiel beim Besuch in Salima am Malawi-See ein deutlich größerer Kooperationswille auf: Das dortige District-Krankenhaus, in dem weder internationale Organisationen noch ein Facharzt präsent sind, zeigte großes Interesse an einer Zusammenarbeit. Geleitet wird das Krankenhaus dort von einem Medical Officer und einer engagierten Krankenschwester, was in Kombination mit der gepflegten, gut organisierten Umgebung und der offenen Atmosphäre einen positiven Gesamteindruck hinterließ.

Zusammenfassend besteht in Malawi grundsätzlich ein Bedarf an einem Engagement von met4a, wobei das Potenzial insbesondere im Bereich der Fort- und Weiterbildung von Krankenschwestern, Hebammen und Ärzten gesehen wird – und zwar über den Fokus auf Frauengesundheit hinaus. Zudem rückt das Thema Prävention zunehmend in den Vordergrund. Insbesondere in Salima könnte zudem ein erheblicher Bedarf an der operativen Ausbildung von OP-Schwestern und ärztlichem Personal bestehen. Eine Kooperation mit dem Bwaila Hospital erscheint hingegen weniger zielführend, und ein Engagement sollte sich nicht ausschließlich auf die Hauptstadtregion konzentrieren, da diese offenbar bereits gut durch internationale Organisationen abgedeckt ist.

Insgesamt zeigt sich, dass met4a mit einem erweiterten Engagement in der Fort- und Weiterbildung – insbesondere in weniger international präsenten Regionen wie Salima – einen nachhaltigen Beitrag zur Verbesserung des Gesundheitssystems in Malawi leisten kann.

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